Nur noch eine Schicht

Lufthansa Technik Intercoat automatisiert Beschichtung mit INTERFILL®

Hochleistungswerkstoff INTERFILL®

Beschichten von Bauteilen mit Verschleiß- und Korrosionsschäden – darauf ist Lufthansa Technik Intercoat spezialisiert. Durch das „Advanced Epoxy Coating“-Verfahren werden Teile, die früher verschrottet werden mussten, wieder aufgearbeitet und weiterverwendet. Möglich macht dies INTERFILL®, ein eigens entwickelter und auf Lufttüchtigkeit geprüfter Werkstoff: Er verleiht Bauteilen einen neuen Lebenszyklus und verbessert ihre Nutzungseigenschaften. So werden reparierte Bauteile sogar besser als Neuteile. Es wurden mehrere Varianten des Materials entwickelt. So kann INTERFILL® für verschiedene Bauteile aus der Luftfahrt-, Bahn- und Automotive-Industrie verwendet werden. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Einsatzmöglichkeiten, Abriebbeständigkeit und Oberflächengüte. Bislang wurde INTERFILL® per Hand in mehreren Lagen mit Schichtstärken von 0,05 bis 0,5 Millimeter auf das Bauteil aufgetragen.

Automatisierung des Beschichtungsverfahrens

Nun ist etwas gelungen, was lange Zeit als kaum realisierbar galt: Erstmals konnte der Beschichtungsprozess mit INTERFILL® teilautomatisiert werden. Hierzu wird das Bauteil in einer Arbeitskabine auf einer rotierenden Vorrichtung eingespannt. Mittels eines automatisierten Arbeitsarms wird INTERFILL® über eine feine Düse auf die Bauteiloberfläche aufgetragen. Das neue Anlagenkonzept wurde vollständig von Lufthansa Technik Intercoat inhouse entwickelt und von einem externen Dienstleister gebaut.

Enorme Zeitersparnis und verbesserte Qualität

Durch die teilautomatisierte Anlage wird das Bauteil in nur einem Arbeitsschritt beschichtet. Ein spezieller Applikator sorgt für die optimale Dosierung und einen homogenen Schichtauftrag. Durch diese verbesserte Auftragsmethode werden keine Lufteinschlüsse in die Oberfläche eingebracht. Dadurch verringern sich die sonst unregelmäßig auftretenden Nacharbeiten. Die innovative Anlage liefert qualitativ hochwertige und konstante Ergebnisse bei gleichzeitig hoher Zeitersparnis.

So konnte die Bearbeitungszeit des Beschichtens inklusive Aushärten des Werkstoffes auf ein Drittel reduziert werden. Das erhöht die Flexibilität bei Lufthansa Technik Intercoat, da nun mehr Bauteile durch standardisierbare Prozesse bearbeitet werden können.

Im nächsten Schritt: Vollautomatisierung

Zurzeit kann die Anlage Bauteile bis zu einer Größe von 500 x 500 x 500 mm und mit einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm bearbeiten. Größere und schwerere Bauteile werden weiterhin manuell beschichtet. Für die seit September 2018 laufende Anlage wurden zunächst sechs Bauteile im erweiterten Test definiert. Aufbauend auf diesen Erfahrungen ist im nächsten Schritt für 2020 ein Robotersystem, das diese Einschränkungen aufhebt, bereits in Planung. Damit ist dann auch die Beschichtung von Bauteilen mit komplexeren, nicht-rotationssymmetrischen Beschichtungsbereichen möglich.